Aktuelles Zinsniveau wirkt sich positiv auf die Realisierung des gewünschten Eigenheims aus.
Der Eigenkapitalanteil (aus Erspartem, Abfertigungen und Hilfen etwa der Familie im Zuge von Erbschaftsregelungen) sollte beim geplanten Erwerb eines Eigenheims nicht weniger als ein Drittel betragen, obwohl es immer wieder vorkommt, dass die Summe, die Bauherren beisteuern können, auch geringer ist.
Ist zum Beispiel der Anteil an benötigter Fremdfinanzierung 200.000 Euro, dann stellt sich die Frage, wie hoch das Familieneinkommen sein muss, um die Rückzahlung eines entsprechenden Darlehens bewältigen zu können.
Aufgrund der derzeitig günstigen Zinssituation (Zinssatz von 1,25 Prozent beim Ein-Jahres-Euribor, aufgerundet aufs nächste Viertel, plus 1,5 Prozentpunkte) sind die Möglichkeiten jetzt den Kauf oder den Bau des Eigenheims zu finanzieren für viele besonders verlockend.
Wie hoch das Familieneinkommen sein muss, um bei einer Belastung für etwaige Tilgungsraten von über 1.000 Euro noch einigermaßen über die Runden zu kommen, muss sich jede/r selbst ausrechnen, zumal die Ansprüche ja sehr verschieden sind. Sicher ist, dass bei Bau oder Kauf die Miete wegfällt, was heißt, dass die eigentliche Mehrbelastung nicht z.B. 1.000 Euro an monatlicher Tilgungsrate, sondern vielleicht „nur“ 400 Euro ausmacht, weil 600 Euro bisher an Mietzins bezahlt worden sind (oder bezahlt werden müssten). Sicher ist aber auch, dass Versicherungs- und Betriebskosten (Heizung, Strom usw.) bleiben und dass auch ein Puffer freigehalten werden muss, um Zinserhöhungen abfangen zu können, zumal das Zinsniveau derzeit sehr niedrig ist und nach der früher oder später zu erwartenden Erhöhung der Leitzinsen um einen Viertelpunkt in den USA die Tendenz nach oben zeigt, wenn auch nur leicht.
Massive Zinsanstiege von 5 bis 10 Prozent sind zwar vorerst nicht zu erwarten, aber ein merklicher Anstieg ist bei einer Laufzeit von 20 und mehr Jahren nie auszuschließen.
Wenn die erwähnte Belastung 1.000 Euro beträgt, dann sollte das Familieneinkommen etwa 3.000 Euro betragen, um das Risiko gering zu halten. Beträgt es weniger als 2.500 Euro, ist eine Monatsrate in dieser Höhe nur schwer verkraftbar. Allerdings ist es nicht möglich, einen allgemein gültigen Ratschlag zu geben, da die Lebenshaltungskosten je nach Lebensstandard, Anzahl der Kinder, Entfernung vom Arbeitsplatz (Reisekosten, auswärts essen usw.), Freizeitverhalten und anderen Faktoren sehr unterschiedlich sind.
Das Risiko von Zinserhöhungen kann vermieden oder verringert werden, indem ein Fixzinssatz vereinbart wird (dies kostet aber viel) oder indem gleich bleibende Raten vereinbart werden; dieser zweite Lösungsweg ist in der Regel besser und bedeutet, dass bei steigenden Zinsen die Raten gleich bleiben, aber die Laufzeit des Darlehens verlängert wird. Diese Anpassungsmöglichkeit muss allerdings mit einem leicht höheren Zinssatz bezahlt werden. Ein zu großes Abdriften der Zinsen nach oben kann ausgeschlossen werden, indem indexgebundene Darlehen mit Höchstzinssatz vereinbart werden. Auch sollte der Darlehensvertrag so gestaltet werden, dass auch vorzeitige Rückzahlungen möglich sind.
Fest steht, dass bei den derzeitigen Baukosten (für Baumaterialien, für die Bauhandwerker, für den Erwerb der Einrichtung oder beim Gitterrost kaufen) für so genannte Kleinverdiener, die nicht zur Generation der Erben gehören, kaum noch die Möglichkeit besteht, „beim vom Bund geförderten Wohnbau mitzutun“, wie es genannt wird. Sie sind in der Regel nicht in der Lage, genügend Eigenkapital anzusparen, um mit einem kalkulierbaren Risiko zu starten (zumal die Banken bei steigendem Ausfallrisiko höhere Zinsen verlangen). Die diesbezügliche Situation hat sich in den letzten 20, 25 Jahren verschlechtert.
Anderseits steht fest, dass ein Eigenheim nicht nur ein persönliches soziales Bedürfnis ist, sondern auch eine gute Anlage, da der Werterhalt auch in Zukunft gegeben scheint.
Der Gesetzgeber sollte vielleicht einmal darüber nachdenken, ob die Bestimmungen rund um die staatliche Wohnbauförderung noch zeitgemäß sind. Heute scheint es nämlich so, dass jene, die so wenig verdienen, dass sie die höchstmöglichen Förderungen in Anspruch nehmen können, aus finanziellen Gründen gar nicht bauen können. Weitere Anregungen und Informationen zu Einsparmöglichkeiten beim Kauf oder Bau eines Eigenheims finden Interessierte unter der Website www.gitterstar.de/gitterrost.html.